Mit Papa ist ein echter Wachtendonker, welcher überwiegend Wachendonks Ploat sprok gegangen.
Geboren wurde er auf dem Meurshof am 9. Februar 1942, einem Montag, es war Klein-Karneval und sehr kalt. Getauft wurde er zwei Tage später in St Michael im Beisein der Paten Hubert Louven und Katharina Beeker.
Zusammen mit 5 älteren Geschwistern ist Papa auf dem Hof aufgewachsen, hat eine landwirtschaftliche Ausbildung mit dem Abschluss als Landwirtschafts-Meister absolviert und den Hof übernommen.
Bereits als Kind erlernte er, wie seine Brüder und der Cousin das Fahnenschwenken. Dies betrieb er in beiden Genenger Bruderschaften mehrere Jahrzehnte und war auch Fahnenschwenkobmann im Ortsbund. In der St. Sebastianus Bruderschaft Ribbrock war er zudem lange Zeit als Schriftführer aktiv. Es wurden verschiedene Schützenfeste gefeiert, wobei das von Peter II (Linsen Piet) und natürlich von Papas älteren Bruders Heinz in lebhafter Erinnerung blieben. Rund um ersteres haben sich Freundschaften und Clubs gebildet, welche sehr lange Bestand hatten.
Aktiv war er zudem in Junger Union, in der CDU und lange Jahre im Pfarrgemeinderat.
Mitglied der ersten Stunde war Papa auch im Angelsportverein Forelle 76. Er hat die Fischreiprüfung abgelegt, mehrere Fischereischeine gelöst und keinen einzigen Fisch gefangen, wohl aber die Angel zur Ablage von Locktauben genutzt.
Am 1. Mai 1966 lernte Papa Mama auf dem Reiterball in Waerdt kennen. Es wurde am 23.11.1967 geheiratet. Zusammen haben sie 4 Kinder bekommen, den Kuhstall zweimal umgebaut, Schuppen und Scheune errichtet bzw. wieder errichtet. Außerdem in Wachtendonk zusammen mit Onkel Heinz ein Häuschen 1973 gebaut. In dieses zogen nach Fertigstellung Maria, Anna und Hermann Schlousen ein und freuten sich.
1982 wurde bei uns im Garten die Herz Jesu Kapelle fertiggestellt und eingeweiht zur Erfüllung eines Gelöbnisses der Großeltern.
Gebaut, geplant und umgesetzt wurde in der Regel zusammen mit Onkel Heinz, einem anderen Original und Universalgenie mit gut gepflegten Netzwerken von Schwarz bis Büskens. Dessen viel zu früher Tod hat Papa sehr getroffen, selten haben wir ihn so weinen gesehen.
Es lief jedes Jahr der Betonmischer und mehrere wurden verschlissen unter anderen der von Onkel Heinz.
Wiederverwertung wurde bei uns groß geschrieben auf der Scheune befinden sich Dachziegel der Heronger Zollhäuser und die Fenster der Jülicher Mühle, sehr zur Freude von Jülicher Äu der dies auch angeregt hatte.
Unser Vater hat mehrere Dachstühle selbst zusammengenagelt. Mit Nägeln, die der Baubedarf nicht auf Lager hat und einen abgesägten Bergmannshammer. Aufgestellt wurden die Konstruktionen mit Hilfe seines Kegelbruders und Jagdfreunds Schmitz Hannes. Der fuhr mit seinem Kalksandsteinauto vor, sagte Gott jo ne, wat soll et denn, maken we efkes und stellte Pfeiler und Dachstühle auf.
Die feste Überzeugung, dass etwas nicht weg muss, nur weil es unmodern und älter ist teilte unser Vater mit Heenen Hermann. Selbstverständlich konnte man hier einen Traktor auf ein Wort hin kaufen oder Tauchkühler leihen. Heute undenkbar, es gibt aber auch keinen Heenen Hermann mehr. Und Heenen Hermann war auch der Hufschmied unseres Ponys mit über 70 Jahren!
Gute Nachbarn haben wir sowohl in der 1967 neu formierten Waldeslust als auch im Umkreis. So haben unsere Schweine bei Arnold und Hanni gestanden nach dem Brand 1994, von Lax Heinz rübergefahren. Marga hat auf Haus und Hof aufgepasst und vieles mehr.
Und einen König in Eyll in der Nachbarschaft Waldeslust gab es mit Dixkens Grad (Gerhard Schmitz) zu bekränzen.
Passionierter Jäger war Papa.
In seiner Jugend als Treiber zunächst in den Jagden der Thyssen Edelstahl AG und bei Underberg. Ging er später als Flintenspanner und Hundeführer mit. Zum Jäger wurde er geschlagen anlässlich einer der legendären Slümerjagden. Hier war gerne unterwegs mit Steels Gottfried, Schmitz Hannes, Laufenberg Bernhard und Friedhelm von der Bey und anderen unterwegs. Jagdhüter und Berufsjäger gingen bei uns ein und aus, insbesondere Jeuken Jüpp, Holtmanns Math, Heinz Rogahn, und Paul Cladders.
Weiterhin war Papa gerne zur Kannichenjagd, oft begleitet von Ela und ihren Frettchen bei Birmes Hans, auf Haus Bockdorf, in Winternam, im Schlammloch und anderswo. In Ribbrock verlebte er schöne Stunden, als Hundeführer bei Klaus Janßen und Frank Steinkamp. Und Eifel und Hunsrück besuchte er zusammen mit Schmitz Hannes, Horster Heinz, Hans Jochen und weiteren Jagdfreunden.
In den letzten Jahren ließ Papa es ruhiger angehen. Gerne hat er gesungen, nahm er an den Forstbetriebsgemeinschafts- u. Jagdgenossenschaftsversammlungen sowie den Ortsbauerntouren teil.
Er bewahrte eine kindliche Fröhlichkeit und vollendete sein Leben am Fest der unschuldigen Kinder auf dem Meurshof im Beisein der Familie.
Anschließend hat er seinen letzten Weg nach Wachtendonk, vorbei an der Herz Jesu Kapelle, etwas über 40 Jahre nach seinem Vater, aufgenommen.
Wir bleiben zurück weinend, traurig und unfassbar dankbar.
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